Von Digital Native bis Silver Surfer: Banking lieber digital als in der Filiale
Die Deutschen wickeln mittlerweile mehr als die Hälfte ihrer Bankgeschäfte über PC oder Smartphone ab – laut Postbank-Studie ist die Digitalisierung in kaum einem anderen Lebensbereich stärker angekommen.
Rechnungen per Überweisung bezahlen, einen Dauerauftrag an den neuen Vermieter einrichten oder am Monatsende eine bestimmte Summe vom Giro- aufs Sparkonto übertragen: Wenn ein Bundesbürger zehn solcher Transaktionen vornimmt, so erledigt er mittlerweile im Durchschnitt sechs davon digital – also ohne eine Bankfiliale aufzusuchen. Das zeigt die Studie „Der Digitale Deutsche und das Geld 2016“, für die die Postbank im Mai mehr als 3.000 Deutsche befragen ließ. Bemerkenswert: Nicht nur die vielzitierten, internetaffinen Digital Natives gehen per Internet zur Bank, sondern Menschen aller Altersgruppen.
Generationenübergreifend gaben zwei von drei Deutschen an, dass sich ihr Umgang mit Bankgeschäften durch die Digitalisierung verändert habe. In der Altersgruppe von 18 bis 34 liegt der Anteil fast ebenso hoch. Dass Bankgeschäfte per PC oder Smartphone auch bei Menschen höheren Alters Anklang finden, liegt laut den Studienautoren an deren zunehmender Einfachheit. Ob App oder Bank-Website: Die Dienste sind aus Sicht von Philip Laucks, Digitalisierungsexperte der Postbank, immer intuitiver und somit einfacher nutzbar.
Smartphone statt PC: Deutsche surfen immer öfter mobil
Laucks und seine Kollegen rechnen außerdem damit, dass Bankkunden ihre Geldtransaktionen immer häufiger über mobile Geräte abwickeln werden. Sie schließen das daraus, dass im Vergleich zum Vorjahr die Nutzung von Smartphones für den Zugriff aufs Internet deutlich zugenommen hat – stärker als die anderer Gerätearten wie Tablets oder Notebooks. Zwei von drei Deutschen surfen mittlerweile mit ihrem Smartphone im Internet. Der allgemeine Trend zur mobilen Internetnutzung werde sich auch bei den Bankgeschäften niederschlagen, meint Laucks.
Verbraucher werden demnach immer häufiger mit ihrem Smartphone mobil bezahlen, sofern das im Handel schon möglich ist. Auch andere Bankgeschäfte verlagern sich voraussichtlich peu a peu ins mobile Internet. Erste Smartphone-Girokonten wie das von Number26 sind auf dem Markt. Auch die Sparkassen haben bekannt gegeben, ein Smartphone-Girokonto unter dem Namen Yomo zu entwickeln.
(nze)