Treue lohnt sich nicht immer: Während Banken die Tagesgeldkonten von Bestandskunden manchmal mit nur 0,05 Prozent verzinsen, erhalten Neukunden häufig deutlich bessere Zinsen. Doch wer gilt als Neukunde?
Wer als Neukunde ein Tagesgeldkonto bei einer Bank eröffnet, erhält oft über einen bestimmten Zeitraum einen festen, besonders attraktiven Zinssatz. Wer als Neukunde gilt, ist allerdings von Bank zu Bank unterschiedlich. Unser Überblick stellt die Neukunden-Regelungen einiger Anbieter von Tagesgeldkonten mit aktuell attraktiven Konditionen einander gegenüber.
Diese Voraussetzungen müssen neue Kunden erfüllen
Die Südtiroler Sparkasse hält es ganz einfach: Als Neukunde gilt jeder Verbraucher, der noch nie zuvor Kunde dieser Bank war. Wer diese Voraussetzung erfüllt, kann ein Tagesgeldkonto mit einer Verzinsung von 0,75 Prozent und einer Zinsgarantie von drei Monaten abschließen.
So strenge Regeln gelten allerdings nicht bei allen Geldhäusern. Bei einigen können Verbraucher, nachdem etwas Zeit verstrichen ist, wieder Neukundenstatus erreichen. Um welche Zeitspanne es sich dabei handelt, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Bei der ING-DiBa erhalten Kunden für vier Monate ein Prozent Zinsen, wenn sie in den letzten zwölf Monaten kein Tagesgeldkonto bei der Direktbank geführt haben. Zudem gewährt das Institut diesen Top-Zins nur auf das erste Tagesgeldkonto. Wer ein weiteres eröffnet, erhält andere Konditionen. Um die Hälfte kürzer fällt die Wartezeit bei der Consorsbank aus: Hier dauert es sechs Monate, bis der Neukundenstatus wieder erreicht ist. Während dieser Zeit dürfen potentielle Neukunden weder über ein Tagesgeldkonto noch über ein Depot bei der Bank verfügen. Erfüllen sie diese Voraussetzung, profitieren sie von der zwölfmonatigen Zinsgarantie − der längsten derzeit am Markt gebotenen − und einem Tagesgeldzins von einem Prozent.
Wieder andere Bestimmungen finden sich bei der Audi Bank und der Volkswagen Bank. Da es sich bei ihnen um zwei zusammengehörige Institute handelt, dürfen Kunden dieser Geldhäuser weder bei dem einen noch beim anderen Institut bereits ein Tagesgeldkonto besitzen. Trifft das zu, erhalten sie garantiert für vier Monate ein mit 1,10 Prozent verzinstes Tagesgeldkonto.
Tagesgeld lohnt sich trotz Niedrigzinsphase
Obwohl das Zinsniveau derzeit niedrig ist, weil die Europäische Zentralbank mit ihrer expansiven Geldpolitik der europäischen Wirtschaft zu Aufschwung verhelfen will, lohnt sich Sparen immer noch. Denn wie die Zinssätze der bereits genannten Banken zeigen, gibt es durchaus noch Tagesgelder, die über der Inflationsrate liegen. Mit dem bestverzinsten Tagesgeldkonto konnten Verbraucher laut Sparerindex im Mai eine reale Rendite von 0,8 Prozent erwirtschaften.