Direct Line hat in einer neuen Marktstudie anhand von zehn Musterkunden in 30 Regionen Deutschlands die Preissituation in der Kfz-Versicherung untersucht. Die schon üppigen Preisspannen haben sich nochmals gesteigert. Der Abstand zwischen dem jeweils teuersten und günstigsten Angebot ist auf durchschnittlich 1.309 Euro angewachsen.
Ob sich ein Wechsel in der Kfz-Versicherung lohnt, muss letztlich jeder Autofahrer für sich entscheiden. Der Autoversicherer Direct Line Versicherung AG hat jetzt eine akutelle Marktstudie vorgelegt, die die Preisspannen in der Kfz-Versicherung untersucht. Der Abstand zwischen dem jeweils teuersten und günstigsten Angebot hat sich in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent auf durchschnittlich 1.309 Euro erhöht.
Hohes Einsparpotenzial
„Das realistische Einsparpotenzial beträgt bundesweit durchschnittlich 46,8 Prozent – ein Grund mehr für Kunden, ihre Kfz-Versicherung zu prüfen“, erklärte Direct Line anlässlich der Veröffentlichung der neuen Untersuchung.
Im Auftrag des Autoversicherers wurde die „Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt“ bereits zum fünften Mal von Professor Dr. Thomas Köhne vom Institut für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin erstellt.
Grundlage der Erhebung waren 48.589 Tarifkalkulationen für zehn Musterkunden in 30 Regionen in Deutschland (300 Musterfälle).
Prämienanstieg 2015 lag bei durchschnittlich 4,2 Prozent
Auf dem heftig umkämpften deutschen Markt für Kfz-Versicherungen konnten in diesem Jahr erneut Prämienerhöhungen durchgesetzt werden. Insgesamt sind die Prämien über die untersuchten 300 Musterfälle im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent gestiegen. Dabei hätten sich die Preise bei Angeboten mit größerem Deckungsumfang um 4,4 Prozent und die mit geringerem Deckungsumfang um 3,6 Prozent erhöht.
Für 2014 war in der Vorjahresuntersuchung ein durchschnittlicher Prämienanstieg um 5,2 Prozent errechnet worden.
Es sei in diesem Jahr ein Trend zu besseren Deckungsangeboten festzustellen, so Direct Line. „Kurz gesagt: 2015 sind Preise und Qualität gestiegen.“ Von den Prämienanhebungen seien 27 der 30 Regionen und acht der zehn Musterkunden betroffen gewesen. Nach den Prämiensteigerungen in 2014 und in diesem Jahr, mit denen aus den Vorjahren aufgelaufene Verluste hätten kompensiert werden können, könnte das Jahr 2016 möglicherweise schon wieder sinkende Prämien bringen, erklärte Professor Köhne.
Vor einem Nachlassen in der Preisdisziplin hatte kürzlich die Marketing- und Vertriebsberatung Simon-Kucher & Partners Strategy & Marketing Consultants GmbH gewarnt. Sie rät ab von neuen Preiskämpfen.
Direct-Line-Chef: Studie schafft Markttransparenz
Für den Vorstandsvorsitzenden der Direct Line Versicherung AG, Dr. David Stachon, schafft die neue Marktstudie Transparenz in der sehr vielfältigen Tariflandschaft. „Daher ist es uns ganz besonders wichtig, dass wir alle Ergebnisse der Studie uneingeschränkt zugänglich machen.“
„Wir möchten dem Verbraucher zeigen, dass es sinnvoll ist, bis zum für viele Policen geltenden Kündigungsstichtag, dem 30. November 2015, durch einen Versicherungsvergleich zu überprüfen, ob sich ein Wechsel lohnt“, erklärte Stachon weiter. Das realistische Einsparpotenzial bundesweit liege im Minimum bei 38,4 Prozent und höchstens 56,7 Prozent.
Direct Line hat rund 600.000 versicherte Fahrzeuge im Bestand. Seit Mai dieses Jahres gehört der Autoversicherer zur spanischen Mapfre Gruppe.
Manfred Brüss